Hausmittel gegen Splitter - Verwendung & Nutzen für Gesundheit (2024)

Hausmittel gegen Splitter - Verwendung & Nutzen für Gesundheit (1)Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer

Letzte Aktualisierung am: 26. Mai 2024

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Splitter können aus den verschiedensten Materialen wie Holz, Metall, Glas oder Dornen einer Pflanze sein. Eine Pinzette und eine sterilisierte Nadel gehören zur Standartausrüstung bei einem Splitter, doch gibt es verschiedene Hausmittel und Tipps, die ein Entfernen erleichtern.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Was hilft gegen Splitter?
  • 2 Schnelle Hilfe bei Splittern
  • 3 Alternative Heilmittel
  • 4 Was, wenn der Splitter nicht entfernt wird?
  • 5 Anleitung zur sicheren Splitter-Entfernung
  • 6 Splitter beim Kind entfernen
  • 7 Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
  • 8 Quellen

Was hilft gegen Splitter?

  • Wenn der Splitter sich an einer Fingerspitze befindet und zu weit in der Haut versteckt ist, und nicht mit der Pinzette einfach herausgezogen werden kann, gibt es einen Trick mit einer Flasche. Hierzu wird eine Flasche mit einem engeren Flaschenhals mit nicht mehr kochendem Wasser gerade so gefüllt, dass noch etwa 1 cm Platz ist. Daraufhin wird die Fingerspitze des betroffenen Fingers in den Flaschenhals gedrückt. Die Hitze des Wassers in der Flasche wird den Splitter an die Oberfläche befördern.
  • Ein weiteres Hausmittel, wenn sich der Splitter zu tief in der Haut befindet, ist ein Pflaster mit Salizylsäure. Salizylsäure ist in Onlineapotheken erhältlich und wird auf das Pflaster (am besten ein Warzenpflaster) aufgetragen. Alle 12 Stunden sollte ein neues Pflaster verwendet werden und außerdem können die anliegenden Hautpartien zum Schutz mit Vaseline eingerieben werden. Sobald stärkere Schmerzen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Bei dieser Behandlung kann der Splitter näher an die Oberfläche rücken, sodass er mit einer Pinzette herausgezogen werden kann.

Schnelle Hilfe bei Splittern

  • Ein schneller Trick gegen Splitter der manchmal hilft, ist der Klebeband-Trick. Hierbei wird ein Streifen eines sehr starken Klebebands über die betroffene Stelle geklebt. Dann wird vorsichtig auf den Splitter gedrückt und gehofft, dass der Splitter am Klebeband hängen bleibt. Als nächstes wird das Klebeband vorsichtig wieder abgezogen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es in die Richtung abgezogen wird, wie der Splitter am leichtesten wieder herauskommen kann.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Splitter ist die Wasserbehandlung. Wenn es sich um einen Holzsplitter handelt, kann man diesen mit einem Wasserbad aufquellen lassen. Um dies zu erreichen, wird die betroffene Hautpartie dreimal am Tag für eine Viertelstunde in warmes Wasser, in welchem ein Esslöffel Bikarbonat aufgelöst wurde, getaucht. Kleine Splitter quellen bei dieser Behandlung so sehr auf, dass sie von ganz alleine heraustreten. Bei größeren Splittern kann nach einer solchen Behandlung mit einer Pinzette nachgeholfen werden.

Alternative Heilmittel

  • Ein hilfreiches Hausmittel gegen Splitter ist eine zerdrückte Banane oder ein Stück Seife. Eines von beiden wird mit Hilfe eines Pflasters auf den Splitter geklebt. Am besten wird das Pflaster über Nacht draufgelassen. Am nächsten Morgen kann der Splitter leichter entfernt werden. Alternativ kann auch eine Paste aus Bikarbonat und Wasser hergestellt und genauso aufgetragen werden.
  • Ein weiteres alternatives Heilmittel gegen Splitter ist Butter oder Öl. Schon früher wurde Speck dazu verwendet. Einfach das betroffene Hautareal eincremen. Dadurch kann der Splitter leichter herausgleiten.
  • Bei der Behandlung von Splittern muss immer unbedingt auf Sauberkeit und Hygiene geachtet werden! Eine Pinzette sollte vorher immer entweder mit Wundalkohol gesäubert oder aber mit Feuer abgeflammt werden. Zum Abflammen reicht es aus, wenn die Pinzette kurz über ein Streichholz gehalten wird. Anschließend sollte sie mit einem Taschentuch abgestrichen werden. Am besten ist es, die Pinzette erst abzuflammen und anschließend durch ein mit Alkohol getränktes Tuch zu ziehen.

Weitere Informationen sind unter Abszess und Blutvergiftung (Sepsis) zu finden. Üblicherweise kann ein Splitter eigenhändig entfernt werden. Doch wenn er an schwer zu erreichenden Stellen, wie beispielsweise unter dem Nagel feststeckt oder sich Anzeichen einer Infektion bemerkbar machen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem sollte überprüft werden, wie lange die letzte Tetanus-Impfung her ist, da diese nur 10 Jahre hält.

Was, wenn der Splitter nicht entfernt wird?

Wenn ein Splitter nicht entfernt wird, können verschiedene Komplikationen auftreten, abhängig von der Art des Splitters, seiner Lage und der Reaktion des Körpers. Hier sind einige mögliche Folgen:

Akute Reaktionen

Schmerzen und Unbehagen:

  • Der Splitter kann beim Bewegen oder Berühren Schmerzen verursachen.

Entzündung:

  • Der Körper erkennt den Splitter als Fremdkörper und reagiert darauf mit einer Entzündungsreaktion, die sich durch Rötung, Schwellung und Schmerzen äußern kann.

Infektion

Bakterielle Infektion:

  • Wenn der Splitter nicht entfernt wird, können Bakterien eindringen und eine Infektion verursachen. Dies kann zu Eiterbildung, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und sogar zu einer Ausbreitung der Infektion auf umliegendes Gewebe führen.

Chronische Reaktionen

Abszessbildung:

  • Ein nicht entfernter Splitter kann zu einem Abszess führen, einer mit Eiter gefüllten Kapsel, die oft chirurgisch geöffnet und entleert werden muss.

Granulom:

  • Der Körper kann ein Granulom, eine Art entzündliches Knötchen, um den Splitter herum bilden, um ihn zu isolieren. Dies kann langfristige Beschwerden und Schwellungen verursachen.

Systemische Reaktionen

Systemische Infektion:

  • In schweren Fällen kann die Infektion in den Blutkreislauf gelangen und eine systemische Infektion (Sepsis) verursachen, die lebensbedrohlich sein kann.

Langfristige Komplikationen

Dauerhafte Gewebeschäden:

  • Ein Splitter, der über einen längeren Zeitraum im Körper verbleibt, kann das umliegende Gewebe dauerhaft schädigen und Narbenbildung verursachen.

Eingeschränkte Beweglichkeit:

  • Je nach Lage des Splitters kann die Beweglichkeit des betroffenen Körperteils eingeschränkt sein, insbesondere wenn er sich in der Nähe von Gelenken oder Sehnen befindet.

Fremdkörperreaktion

Chronische Entzündung:

  • Der Splitter kann eine chronische Fremdkörperreaktion auslösen, bei der das Immunsystem ständig versucht, den Splitter zu bekämpfen, was zu anhaltenden Entzündungen und Beschwerden führen kann.

Anleitung zur sicheren Splitter-Entfernung

Das Entfernen eines Splitters kann in den meisten Fällen zu Hause sicher durchgeführt werden. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man einen Splitter entfernt:

Was Sie benötigen:

  • Seife und warmes Wasser
  • Pinzette (möglichst steril oder desinfiziert)
  • Nadel (möglichst steril oder desinfiziert)
  • Alkohol oder Desinfektionsmittel
  • Vergrößerungsglas (optional)
  • Pflaster oder sterile Bandage
  • Antibiotische Salbe (optional)

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Vorbereitung:

  • Hände waschen: Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife und warmem Wasser, um die Übertragung von Bakterien zu vermeiden.
  • Werkzeuge desinfizieren: Desinfizieren Sie die Pinzette und die Nadel mit Alkohol oder einem anderen Desinfektionsmittel, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

2. Betroffene Stelle reinigen:

  • Reinigung: Waschen Sie die Haut um den Splitter herum mit Seife und warmem Wasser, um Schmutz und Bakterien zu entfernen.
  • Desinfektion: Desinfizieren Sie die betroffene Stelle mit Alkohol oder einem anderen Hautdesinfektionsmittel.

3. Den Splitter untersuchen:

  • Beleuchtung und Vergrößerung: Nutzen Sie gutes Licht und eventuell ein Vergrößerungsglas, um den Splitter gut sehen zu können.

4. Entfernung des Splitters:

  • Spitze freilegen: Wenn der Splitter nicht weit herausragt, verwenden Sie die desinfizierte Nadel, um vorsichtig die Haut über dem Splitter etwas zu öffnen. Versuchen Sie, die Spitze des Splitters freizulegen, ohne die Haut unnötig zu verletzen.
  • Pinzette verwenden: Greifen Sie den Splitter vorsichtig mit der Pinzette an der Spitze und ziehen Sie ihn langsam und gerade heraus. Vermeiden Sie es, den Splitter zu zerbrechen.

5. Nachbehandlung:

  • Wunde reinigen: Waschen Sie die Stelle nach dem Entfernen des Splitters erneut mit Seife und Wasser.
  • Desinfizieren: Desinfizieren Sie die Wunde, um das Infektionsrisiko weiter zu verringern.
  • Salbe auftragen: Tragen Sie eine dünne Schicht antibiotische Salbe auf die Wunde auf, wenn Sie möchten.
  • Abdecken: Decken Sie die Wunde mit einem Pflaster oder einer sterilen Bandage ab, um sie vor Schmutz und weiteren Verletzungen zu schützen.

Splitter beim Kind entfernen

Das Entfernen eines Splitters bei Kindern erfordert besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um den Prozess möglichst schmerzfrei und stressfrei zu gestalten. Hier sind einige wichtige Punkte, die man beachten sollte:

  • Wählen Sie einen ruhigen Ort, an dem sich das Kind sicher und entspannt fühlt.
  • Erklären Sie dem Kind, was Sie tun werden, um Ängste zu minimieren.
  • Verwenden Sie beruhigende Worte und bleiben Sie selbst ruhig und geduldig.
  • Nutzen Sie eine betäubende Salbe aus der Apotheke oder kühlen Sie die betroffene Stelle mit einem Kühlakku bzw. Kühlpack (in Stoff oder Handtuch einwickeln, nicht direkt auf die Haut, um Erfrierungen zu vermeiden)
  • Kleine Ablenkungen wie ein Spielzeug oder ein Lieblingsbuch
  • Lob und Belohnung für gute Kooperation

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Wann einen Arzt aufsuchen:

  • Tiefer oder großer Splitter: Wenn der Splitter tief sitzt oder groß ist.
  • Schwierige Entfernung: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Splitter zu sehen oder zu greifen.
  • Anzeichen einer Infektion: Wenn sich die Stelle entzündet, stark schmerzt, Eiter austritt oder sich Rötungen und Schwellungen ausbreiten.
  • Besondere Stellen: Wenn der Splitter in der Nähe von empfindlichen Bereichen wie Augen oder Gelenken sitzt.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

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